Forum FrauenSingen 2010 – Berichte
Übersicht
- Kurzbericht
- Bericht (Ulrike Zickler-Swails)
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Forum FrauenSingen 2010 in Schlitz … über 120 Frauen feierten gemeinsam mit Singen und Bewegung unter dem Motto „Alles, was atmet, lobt Gott“ (Weltgebetstag 2010 Kamerun).
Bei strahlendem Wetter und guter Laune trafen sich über 100 Frauen aus der ganzen EKHN in der Hessischen Landesmusikakademie Schlitz, um zu singen, Körper, Geist und Seele zu erfrischen – workshops mit Bodypercussion, afrikanischen Liedern mit und ohne Trommel, Gesangsarbeit mit Atemtypen und Körper waren neben dem gemeinsamen Singen aller Teilnehmerinnen Teil des Tages.
Mittags Stadtführung und Parkwandeln, gemeinsamer Imbiss, Kaffee und Kuchen stärkten Leib und Seele ebenfalls.
Vorstellung der Projekte des Fachausschusses Frauenchöre – die Datenbank für Frauenchornoten ergänzte das reichhaltige Programm.
Viele Impulse des Tages wurden am Abend in den gemeinsamen Abschlussgottesdienst in der schönen Schlitzer Kirche eingebracht. Mit Gesang im Ohr und Liedern im Herzen fuhren wir nach Hause.
Bericht
Zum 4. Forum FrauenSingen am 26.06.2010 luden die Frauenchöre der Region Vogelsberg (Frau Margret Stöppler) in die bezaubernde Stadt Schlitz ein. Die Veranstaltung findet seit 2007 regelmäßig statt und ist eine Kooperation des Zentrum Verkündigung, Referat Chor- und Gemeindesingen, und des Fachausschusses Frauenchöre des Chorverbandes. Das Forum FrauenSingen ist konzipiert als Treffen für singende Frauen, Frauenchöre, Frauenchorleiterinnen und -leiter mit den jeweiligen regionalen Chören.
„Alles was Atem hat lobe Gott“ war das Motto des diesjährigen Treffen mit dem afrikanischen Schwerpunkt Weltgebetstag Kamerun 2010. Zum Programm des Tages gehörten vier ganz unterschiedliche Workshops, eine Stadtführung und die Notenvorstellung, die mit der „Datenbank Frauenchornoten“ 2007 als Pilotprojekt gestartet wurde und seitdem regen Zuspruch findet. Als Neuerung durfte man sich darauf freuen, dass die Weltgebetsfrauen den abendlichen Gottesdienst als glanzvollen Abschluss des Tages mitgestalteten. „Neue Lieder singen heißt auch, neue Wege zu gehen“, diese Einleitung der Predigt sprach an, was der Tag bot: die Gelegenheit, über den Tellerrand hinauszuschauen und auszuprobieren, mit welchen Möglichkeiten man sich selbst und das Singen in der Kirche bereichern könnte und möchte.
Ganz in diesem Sinne war das Aufwärmen mit „body percussion“ durch Chorleiterin, Dirigentin und Komponistin aus Berlin, Sabine Wüsthoff: ein Musizieren mit dem Körper als Schlaginstrument mit Händen und Füßen, welches die ganzheitliche Erfahrung von Rhythmus fördert. Danach konnte man sich über die weiteren Workshops informieren, und mit Kantorin Karin Drexel übten alle Teilnehmerinnen gemeinsam (für manche neue) Lieder für den abendlichen Gottesdienst ein, wozu es ein sehr schönes Notenheft zum Mitnehmen gab. Einen Vorgeschmack auf seinen afrikanischen Workshop gab Chorleiter und Pfarrer Lee Cosmas Ndeiy.
Nach der Mittagspause mit der Gelegenheit zur Teilnahme an einer informativen Stadtführung freute man sich über das reichhaltige und breitgefächerte Angebot der Noten, die zur Inspiration und zum Kauf ausgestellt waren.
Die angebotenen Workshops hielten das, was von Anfang an als Thema in Bezug auf das Motto des Weltgebetstages Kamerun durchklang: man lernte Neues kennen, konnte sich von dem breiten Spektrum des Angebotes inspirieren lassen, konnte experimentieren und schauen, was andere machen, um mitzunehmen, was einen bereichert und was zu einem passt.
- Bei Sabine Wüsthoff führte man als „Bodypercussionist“ das körper- und rhythmusbetonte Singen fort, für das am Vormittag die Neugier geweckt wurde,
- bei Lee Cosmas Ndeiy konnte man sich mit ungewohnten Instrumenten anfreunden und spüren, wie der Klang dieser fremdartigen Instrumente im eigenen Körper weiterschwingt und was er in einem bewegt,
- bei Beéla Müller wurde man über die körperliche Erfahrung der Welt des Klanges zur Stimmfindung hingeführt, wobei das unmittelbare Erleben durch Klangschalen mit ihren faszinierenden Schwingungen und durch Stimmübungen mit Vokalen intensiviert wurde,
- bei Dagmar Tuschy-Nitsch fand man über Körperarbeit wie bedachtes und sorgsames Gehen sowie gemeinsamen Sprechübungen zu einer insgesamt bewussteren, achtsameren Haltung und damit zu einem freieren Atem.
All diese unterschiedlichsten Eindrücke konnte man dann auf dem Weg zur Kirche verarbeiten und sich auf den Gottesdienst einstimmen. Im gemeinsamen Eingangs-Lied vereinten sich alle Stimmen zu einer, und es erscholl von Herzen das Lob Gottes mit den am Vormittag und am Nachmittag eingeübten Liedern. Zum Beginn des Gottesdienstes sprach der Vorsitzende des Chorverbandes i.R., Dekan Niemz, von der Musik als ein Geschenk Gottes. Er wünschte allen SängerInnen viel Freude beim Erklingen der Lieder zur Ehre Gottes.
Frau Drewello-Merkel als Vorsitzende der Ev. Frauen (EKHN) sprach über das Motto des diesjährigen Forums FrauenSingen: „Alles, was Atem hat, lobe Gott“. Dieses war das Motto des Weltgebetstages, zu dem 2010 Kameruner Frauen verschiedener christlicher Konfessionen die christlichen Frauen in der westlichen Welt einluden, mit ihnen zu beten und zu singen. Besonderen Dank sprach sie den Dekanatsfrauen Frau Schäfer, Frau Trabes und Frau Ehlert aus, die das Netzwerk der evangelischen Frauen im Vogelsberg pflegen und ausbauen und den Gottesdienst mitgestalteten.
Kantorin Claudia Regel aus Lauterbach sei an dieser Stelle herzlich gedankt für die Begleitung an der Orgel und ihre PR-Arbeit.
Mit dem Bild, neue Lieder zu singen heiße auch, neue Wege zu gehen, nahm Pfarrvikarin Berroth den Faden des Tages wieder auf und hob die fruchtbare Verbindung des Forum FrauenSingen mit dem Netzwerk evangelischer Frauen hervor, die mit dem Motto dieser Veranstaltung: „Alles, was Atem hat lobe Gott“ auch den Kameruner Frauen, die in ihrem Land nicht (an)gehört werden, eine Stimme verliehen haben. Im Hebräischen sei das Wort Seele mit dem Atem und der Kehle verwandt; wie gut sei es, wenn die Seele sich freisingen könne: Halleluja!
Ulrike Zickler-Swails